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Einblick in Corona-Entscheidungen

Es geht mal wieder drunter und drüber mit Corona. Die aktuelle Welle schiebt sich ihrem Höhepunkt entgegen. Als Gemeindeleitung haben wir mit unserer aktuell geltenden 2G(+)-Regelung zu Weihnachten darauf reagiert. Nun warten und hoffen wir alle gespannt, dass sich die Lage wieder beruhigt.

Es vergeht im Moment keine Gemeindeleitungssitzung, ohne dass wir über die aktuellen Regelungen sprechen (müssen). Was dürfen wir? Was ist uns wichtig? Was können wir verantworten? Weil es insgesamt immer undurchsichtiger wird, wollen wir ein bisschen erzählen, was uns bei unseren Entscheidungen bewegt.

Vorneweg: Wir sind selbst seit zwei Jahren unsicher. Wir überlegen hin und her, entscheiden und revidieren Entscheidungen. Wir haben sicher nicht immer die perfekte Lösung gefunden. Aber wir haben immer darum gerungen, einen guten Weg zu finden. Für das überwältigend große Vertrauen, das ihr uns entgegengebracht habt, sagen wir von Herzen: DANKE!

Von Beginn an war uns der Schutz gefährdeter Menschen wichtig. Daran hat sich nichts geändert. Die Lage hat sich aber mit Impfung & Varianten verändert. Mittlerweile steht der Infektionsschutz mehr in der Verantwortung der Einzelnen, indem sie sich impfen lassen oder nicht.

Diese individuelle Freiheit wissen wir sehr zu schätzen, sie prägt unser Gemeindeleben auch in anderen Bereichen tief. Sie ist für uns aber nicht das einzige Kriterium. Denn trotz dieser Eigenverantwortung tragen auch wir als Gemeindeleitung eine Verantwortung für das, was in unseren Veranstaltungen passiert. Unter den aktuellen Bedingungen empfinden wir "2G" als die geeignete Variante, die beide Seiten gut absichert: Sie schützt unsere Gäste vor einer gefährlichen Infektion und sie schützt uns als Gemeinde(leitung) vor den möglichen Konsequenzen, falls sich doch jemand ohne ausreichende Immunisierung bei uns ansteckt.

Um den Schutz zu erhöhen und weil wir um die verringerte Wirkung der Impfung gegen Übertragungen wissen, enthält unsere 2G-Regel ein "(+)". Das heißt: Wir bitten alle Besucher:innen (unabhängig von ihrem Impfstatus!) vor dem Gottesdienst freiwillig und nach eigenen Möglichkeiten einen Selbsttest durchzuführen.

Daneben war uns immer der Blick in unser gesellschaftliches Umfeld wichtig. Dabei haben wir uns in unseren Regelungen meist eng an den Empfehlungen der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) orientiert. Nebenbei: Aufgrund der Selbständigkeit der Ortsgemeinden kann der Bund FeG keine allgemeinen Empfehlungen aussprechen, an denen wir uns hätten orientieren können. Die EKvW empfiehlt derzeit 2G, Abstände und FFP2-Masken für ihre Kirchengemeinden.

Auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen gelten derzeit (noch) 2G- oder 2Gplus-Regelungen. Wir hatten als Religionsgemeinschaft von Beginn an sehr viele Freiheiten. Die waren zwar im Sinne des Infektionsschutzes nicht immer nachvollziehbar, sie sind uns aber vom Grundgesetz her zugesichert. In sehr vielen Fällen haben wir auf diese Freiheiten verzichtet, weil wir als Gemeinde Teil der Gesellschaft sind. Das Virus (be)trifft uns wie alle anderen Menschen und unsere Veranstaltungen sind nicht per se sicherer als andere. Dieser Blick auf unser gesellschaftliches Umfeld leitet uns nach wie vor.

Wie geht es weiter? Für Mitte Februar wird derzeit der Höhepunkt der aktuellen Welle vorausgesagt. Sobald die relevanten Zahlen konstant sinken, werden wir als Gemeinde zur 3G-Regel zurückkehren und die Schutzmaßnahmen schrittweise lockern bzw. wieder den Einzelnen überlassen.

Außerdem fehlt uns das Singen sehr, daher wird das kurzfristig die erste Maßnahme sein, die wir aufgrund des sonst hohen Schutzniveaus aufheben können und wollen: Ab dem 13. Januar darf im Gottesdienst wieder mit Maske gesungen werden. Wir bitten aber alle Singwilligen dringend darum, eine FFP2-Maske zu benutzen. Dazu gibt es noch eine eigene Meldung in den nächsten Tagen.

Wir hoffen, der Einblick hilft euch, unsere Entscheidungsgrundlage nachzuvollziehen. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen zu 2G, zu den Masken und zu allen anderen Regelungen. Das ist uns bewusst und wir sind dankbar für jede konstruktive Rückmeldung und – noch einmal – für das durchweg große Vertrauen in den vergangenen zwei Jahren.

Für Rückfragen oder Anregungen stehen wir gern zur Verfügung!

Für die Gemeindeleitung
Sebastian
Vernichtung (Gen 7,17–24)

Vernichtung (Gen 7,17–24)

Die Flutgeschichte ist eine Rettungsgeschichte! Aber sie enthält auch sehr, sehr düstere Züge und zeigt schonungslos die dunklen Seiten Gottes. Diese sind Thema in der Predigt vom 30. Januar, oder vielmehr: Anlass zur Klage. Unser Pastor Sebastian Rink versucht, mit einem Klagegedicht einen anderen Zugang zu diesem schwer verdaulichen Gottesbild aus Genesis 7,17–24 zu bekommen. Den Text des Gedichts aus dem zweiten Teil der Predigt veröffentlichen wir zum Mit- oder Nachlesen.

Klageversuch

„Lieber“ Gott, ich frag’ mal: was hast du
dir dabei gedacht, so zu eskalieren?
In den Stunden, Tagen ,Wochen,
als du – und sei es unter Tränen und Zittern –
dem Leben, fast vollständig, ein Ende gemacht
hast du dir nicht selbst das Herz gebrochen?
So bekommt doch jedes Lied und Beten einen bittern
Beigeschmack, der mir im Halse stecken bleibt.

„Lieber“ Gott, ich frag mich: wie lieb
kann etwas sein, das Leben zerstört?
Etwas, das die noch feuchten Lebensgemälde verwischt,
mühsam geschriebene Geschichten ausradiert,
sorgsam komponierte Melodien zum Schweigen bringt?
Was hast du uns da aufgetischt?
Was für ein Chaos hast du da serviert?
Nein, ich mag nicht mehr … glauben, lieben oder hoffen.

„Lieber“ Gott, ich denk mir: was für
eine dumme Idee war das?
Erst alles so fein säuberlich zu schaffen,
machst dich dann für Generationen aus dem Staub
um dann erstaunt festzustellen: Huch, alles kaputt?!
Veranstaltest auf hoher See einen Affen-
zirkus, während drumherum das Leben – mit Verlaub –
mehr als nur den Bach runtergeht. Nein, danke.

„Lieber“ Gott, was glaubst du: soll ich
jetzt noch von dir halten?
Mag sein, die Menschheit hat es übertrieben
Und ja, sie schaufelt sich ihr eignes Grab
Aber rechtfertigt das ihre völlige Vernichtung?
Die Verantwortung kannst du nicht von dir schieben
Also wälze sie nicht auf Freiheit, Sünde oder sonstwas ab
Du bist verantwortlich, es ist deine Flut.

„Lieber“ Gott, ganz ehrlich: mir steht
das Wasser bis hier oben!
Ok, ich glaube schon an deine Liebe
Aber du machst es mir damit verdammt nochmal nicht leicht
Wie soll ich an eine Liebe glauben, die hasst?
Mein Gott, da sind Sand und Blut im Getriebe!
Leise flieht der Glaube, weil die iebe Hoffnung nicht reicht
Und ich fliehe mit ihm, vor dir.

„Lieber“ Gott, es ist so: ich könnte
zynisch werden und schreien und fluchen!
Denn so richtig klar mit dir komm‘ ich nicht.
Dein Geheimnis ist mir rätselhafter Widerspruch
Zermartert mir mein Hirn und mein verletztes Herz
Wohin ich denke ist keine Lösung in Sicht
Wohin ich glaube geht mein heiles Bild zu bruch
Ich weiß nicht recht, was von dir und mir noch übrig bleibt

„Lieber“ Gott, ich schweige

Die einen Worte fehlen, die anderen habe ich verlernt
Die nötig wären glaubte ich verboten
Also schweigen
Hab’ jedes noch so schlaue Lösungswort entfernt
Will weder Theorien noch Theologien ausloten
Will traurig schweigen – und sehr wütend

„Lieber“ Gott, ich würde
Gern wissen wohin es geh’n soll
Mit uns, mit dir, mit mir und dem Leben
Wenn du so grausam mit der Schöpfung spielst
Verspielst du mit ihr mein Vertrauen
Jedesmal, mit jedem neuen Beben
Weil du mit jedem Schmerz der Welt auf meinen Glauben zielst
Ich glaube – hilf meinem Unglauben! Und deinem.

„Lieber“ Gott, ich fliehe
weg von dir, zu dir hin.
Ich dreh’ mich im Kreis und sehe in jede Richtung denselben Raum
Dich – weil ich aus dir nicht rauskomme
Weil du das Leben bist in dem mein Leben Leben ist
Schmerzhaft und schön, zwischen Trauma und Traum,
höre in jedem toten Winkel diese selbst verletzte Stimme
die wimmert und weint und um sich selber ringt – um dich.

Gott, Universum, Macht, höchstes Wesen,
manchmal fehlt mir sogar das Wort für dich
Und wenn ich es nur könnte, ich würde aufhören es zu suchen
Wenn es möglich wäre, ich würde versuchen es zu vergessen
Und wenn ich nur in der Lage wäre, würde ich gehen.
Aber jede meiner Suchen wird sich doch in dir verlieren
Jeder meiner Versuche ist doch an dir gescheitert
Weil du das Leben bist. Und ich hänge am Leben.

Also, höre und rede
weine und schweige
schreie und ruhe
berge und verberge
ich mich in dir
du dich vor mir
Weil das Leben ist.

Also, komme und verschwinde
handle und warte
verstöre und tröste
vergesse und rette
ich mich bei dir
du dich vor mir
Weil du, trotz allem, das Leben bist.

© Sebastian Rink / 2022
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Sonntags kannst du hier ab 10 Uhr den Gottesdienst aus dem Gemeindehaus verfolgen.
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