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Bibel & Homosexualität

Willkommen zum Gemeindezoom „Bibel & Homosexualität“. Auf dieser Seite findest du die Texte und Materialien, die am 11. Februar benötigt werden. Hintergrund des Abends ist die „Orientierungshilfe“ der Erweiterten Bundesleitung des BFeG von Ende 2019, die unseren Gesprächsprozess im Januar 2020 (der seither bis heute ruhte) angestoßen hat.

Ziel des Abends ist, die relevanten Bibeltexte einmal genauer kennenzulernen. Ziel des Abends ist nicht, eine Richtung vorzugeben! Wir wollen als Gemeinde gemeinsam nachdenken und gemeinsam unterwegs sein. Auch die Gemeindeleitung hat keine Agenda, sie hat kein bestimmtes Ziel vor Augen, das erreicht werden soll.


Lest die Stellen in den verschiedenen Übersetzungen und beantwortet folgende Fragen. Versucht bitte, Leerstellen nicht durch Interpretation oder Vermutung auszufüllen.

  • Vorab notieren (persönlich): Welche Emotionen nehmt ihr beim Lesen der Texte bei euch wahr?
  • Was wird im Text ausdrücklich gesagt?
  • Was wird im Text nicht gesagt?
  • Welche Fragen (in Bezug auf das Thema Homosexualität) bleiben offen?
  • Was wundert euch bzw. ist euch neu?

Die hebräische Sprachwelt unterscheidet sich stark von unserer eigenen, daher werden sechs Varianten abgedruckt.

3. MOSE 18,22

„Wörtlich“ (Sebastian Rink)
Und zu Männlichem sollst du dich nicht niederlegen im Bett/Beischlaf einer Frau, das ist [etwas] Abscheuliches.

Lutherbibel
Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.

Buber
Einem Männlichen sollst du nicht beiliegen in Weibs Beilager, Greuel ists.

Gute Nachricht Bibel
Kein Mann darf mit einem anderen Mann geschlechtlich verkehren; denn das verabscheue ich.

Elberfelder
Und bei einem Mann sollst du nicht liegen, wie man bei einer Frau liegt: ein Greuel ist es.

Einheitsübersetzung
Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel.

3. MOSE 20,13

„Wörtlich“ (Sebastian Rink)
Und ein Mann, der bei Männlichem liegt im Bett/Beischlaf einer Frau – Abscheuliches haben beide getan. Sie müssen sterben, sterben – ihr Blut [ist] an ihnen.

Elberfelder
Und wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, [dann] haben beide einen Greuel verübt. Sie müssen getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.

Buber
Ein Mann, der einem Männlichen beiliegt in Weibs Beilager, Greuel haben beide getan, sterben müssen sie, sterben, — ihre Blutlast ist auf ihnen.

Gute Nachricht Bibel
Wenn ein Mann mit einem anderen Mann geschlechtlich verkehrt, haben sich beide auf abscheuliche Weise vergangen. Sie müssen getötet werden; ihr Blut findet keinen Rächer.

Lutherbibel
Wenn jemand bei einem Manne schläft wie bei einer Frau, so haben sie beide getan, was ein Gräuel ist, und sollen des Todes sterben; ihre Blutschuld komme über sie.

Einheitsübersetzung
Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.


1. KORINTHER 6,9–11

„Wörtlich“ (Sebastian Rink)
Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte Gottes Königreich nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Weichlinge, noch „männlichliegende“ [evtl. Anspielung auf 3. Mo 18/20], noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Verleumder, noch Räuber werden das Königreich Gottes erben. Und das waren manche [von euch]. Aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid gereinigt, aber ihr seid gerechtfertigt im Namen des Herrn Jesus Christus und im Geist unseres Gottes.

Einheitsübersetzung
9 Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder, 10 noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben. 11 Und solche gab es unter euch. Aber ihr seid rein gewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn, und im Geist unseres Gottes.

Lutherbibel
9 Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder 10 noch Diebe noch Habgierige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. 11 Und solche sind einige von euch gewesen. Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.

Elberfelder
9 Oder wißt ihr nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige, noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Wollüstlinge, noch Knabenschänder, 10 noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben. 11 Und das sind manche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.

1. TIMOTHEUS 1,9–10

„Wörtlich“ (Sebastian Rink)
Aber wir wissen, dass das Gesetz gut ist, wenn jemand es recht anwendet, dies wissend: dem Gerechten ist das Gesetz nicht bestimmt, aber den Ungesetzlichen und Aufsässigen, den Gottlosen, Sündern, Unheiligen und Profanen, Vatermördern und Muttermördern, Mördern, Unzüchtigen, „Männlichliegenden“, Menschenhändlern, Lügnern, Meineidigen, und was immer der gesunden Unterweisung entgegensteht gemäß dem Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir [betont] anvertraut ist.

Einheitsübersetzung
8 Wir wissen: Das Gesetz ist gut, wenn man es im Sinn des Gesetzes anwendet 9 und bedenkt, dass das Gesetz nicht für den Gerechten bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und Ungehorsame, für Gottlose und Sünder, für Menschen ohne Glauben und Ehrfurcht, für solche, die Vater oder Mutter töten, für Mörder, 10 Unzüchtige, Knabenschänder, Menschenhändler, für Leute, die lügen und Meineide schwören und all das tun, was gegen die gesunde Lehre verstößt.

Lutherbibel
8 Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand recht gebraucht, 9 weil er weiß, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ruchlosen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern, 10 den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenhändlern, den Lügnern, den Meineidigen und wenn noch etwas anderes der heilsamen Lehre entgegensteht, 11 nach dem Evangelium von der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertraut ist.

Elberfelder
8 Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzmäßig gebraucht, 9 indem er dies weiß, daß für einen Gerechten das Gesetz nicht bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und Widerspenstige, für Gottlose und Sünder, für Heillose und Unheilige, Vatermörder und Muttermörder, Mörder, 10 Unzüchtige, Knabenschänder, Menschenräuber, Lügner, Meineidige, und wenn etwas anderes der gesunden Lehre entgegensteht, 11 nach dem Evangelium der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertraut worden ist.


RÖMER 1

Der Wortlaut ist in diesem Fall nicht entscheidend, vielmehr die gesamte Argumentation in Röm 1,18–3,20. Daher beantwortet doch noch folgende Fragen:

  • Wie würdet ihr die Argumentation in eigenen Worten zusammenfassen?
  • Was empfindet ihr bei dieser Argumentation? Was seht ihr ähnlich, was nicht?

Lutherbibel
21 Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. 22 Die sich für Weise hielten, sind zu Narren geworden 23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. 24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass sie ihre Leiber selbst entehren. 25 Sie haben Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen. 26 Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn bei ihnen haben Frauen den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; 27 desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Männer mit Männern Schande über sich gebracht und den Lohn für ihre Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen.

Elberfelder
21 weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde. 22 Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden 23 und haben die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes vom verweslichen Menschen und von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren. 24 Darum hat Gott sie dahingegeben in den Begierden ihrer Herzen in Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden, 25 sie, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht haben statt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen. 26 Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt, 27 und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst.

Gute Nachricht Bibel
21 Obwohl sie Gott kannten, ehrten sie ihn nicht als Gott und dankten ihm nicht. Ihre Gedanken liefen ins Leere und in ihren unverständigen Herzen wurde es finster. 22 Sie gaben sich für besonders gescheit aus und wurden dabei zu Narren: 23 An die Stelle des ewigen Gottes in seiner Herrlichkeit* setzten sie Bilder von sterblichen Menschen und von Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren. 24 Darum lieferte Gott sie ihren Begierden aus und gab sie der Ausschweifung preis, sodass sie ihre eigenen Körper schänden. 25 Sie tauschten den wahren Gott gegen ein Lügengespinst ein, sie haben die Geschöpfe geehrt und angebetet anstatt den Schöpfer — gepriesen sei er in Ewigkeit, Amen! 26 Darum lieferte er sie schändlichen Leidenschaften aus. Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen. 27 Ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit Frauen auf und entbrannten in Begierde zueinander. Männer treiben es schamlos mit Männern. So empfangen sie am eigenen Leib den gebührenden Lohn für die Verirrung ihres Denkens.

Einheitsübersetzung
21 Denn sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt. Sie verfielen in ihrem Denken der Nichtigkeit und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. 22 Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu Toren. 23 Sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen. 24 Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten. 25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers — gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen. 26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; 27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.


HILFESTELLUNG: MÖGLICHE FRAGEN AN DIE TEXTE

  • Welche Handlung wird beschrieben?
  • Welche Details werden (nicht) erwähnt?
  • Welche Personen werden (nicht) genannt?
  • Wer ist angesprochen?
  • Welche Zusammenhänge werden hergestellt?

Medienpool „Homosexualität“

Diese Sammlung von Dave Jäggi versteht sich als Zusammenfassung wesentlicher Medien, die er im Zusammenhang mit Homosexualität und Christsein gelesen, gesehen, gehört hat. Sie helfen dir vielleicht, Grautöne zu erkennen, wo vorher nur schwarz oder weiss war. Bilde dir selber eine Meinung. Lies, diskutiere, und vor allem: rede mit schwulen und lesbischen Christ:innen.